Belize – kleines Land mit großer Wirkung

Indra Waldbüßer
Von Indra Waldbüßer
Geschrieben am: 20. Februar 2023
Reisebericht Belize

Belize ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Belize vereint Mittelamerika und die Karibik. Belize überzeugt und überrascht. Von Caye Caulker und dem berühmten Blue Hole haben Sie vielleicht schon gehört. Aber auch antike Mayastätten wie Xunantunich oder die Volksgruppe der Garifuna gehören zu Belize, dem kleinen, unbekannten Staat, der nur an Mexiko und an Guatemala angrenzt.

Belize ist ein bevölkerungsarmes Land in Zentralamerika, es gehört zu Lateinamerika ist aber englischsprachig.

Anreise via USA

Meine Anreise von München erfolgt über Atlanta nach Belize City. Nonstop geht es zunächst nach Atlanta, Georgia. Vorurteile über die Einreise in die USA sind unbegründet. Voraussetzung ist (Stand: Februar 2023), dass man vollständig gegen Cov19 geimpft ist. Vorab muss ein ESTA beantragt werden, das aktuell USD 21,- kostet. Ein bisschen Zeit benötigte ich, um den Antrag online auszufüllen. Die Genehmigung für mein ESTA kam dann schnell.

In München wurden mir bei der Kofferabgabe einige Fragen zur Einreise in die USA gestellt. Daher kommt es auch zu einer kurzen Schlange, aber die Wartezeit ist überschaubar. Nach der Landung in Atlanta geht alles ganz schnell: Passkontrolle und Gepäckausgabe sind in Minuten erledigt. Mit dem Shuttlebus fahre ich zum Hotel Drury Inn & Suites. Malone’s Steakhouse ist gleich nebenan. Nach einem gratis Getränk in meinem Hotel gehe ich noch zu Malone’s. Es ist einfach erfrischend, welch Service einem in den USA geboten wird. Freundlich, professionell und schnell ist meine Bedienung.

Die Sache mit dem guten Service fiel schon an Bord von Delta Airlines auf. Das Bordpersonal war sehr freundlich und zuvorkommend und es gab eine Flasche Wasser gratis sowie den ganzen Flug über immer wieder Wasser oder Saft an den Platz. Im Vergleich zu manch anderer Fluggesellschaft, die nur noch zum Essen Getränke serviert, fällt mir dies sehr positiv aus. Die Auswahl an Filmen ist gut, selbst in deutscher Sprache gibt es einige. Kostenlos können Nachrichten über WLAN verschickt werden (ohne Bilder oder Videos). Das Essen ist durchschnittlich gut, im Amenity Kit gibt es eine Schlafmaske und Socken umsonst. Die Zeit an Bord vergeht für mich tatsächlich wie im Flug. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich einen freien Sitz neben mir habe und die Maschine nicht voll ausgebucht ist.

Nach einer Nacht im bequemen Hotelbett geht es in 3 Stunden Flugzeit weiter nach Belize City. Die Flugroute führt mich an der Küste Yucatans entlang und eröffnet mir immer wieder Blicke auf das türkisfarbene Meer. Aufgrund eines Gewitters über dem Flughafen Belize City kreist unser Flugzeug noch zwei oder drei Mal, bevor es zur Landung ansetzt. In Belize City geht es zu Fuß über das Rollfeld und weiter zur Passkontrolle, die zügig von statten geht. Das Gepäck ist bereits da und wir werden am Flughafen empfangen.

Belize Zoo

Die Reise beginnt dann direkt nach dem Geldwechsel und führt mich hinein ins Landesinnere. 3 km hinter dem Belize Zoo gibt es ein für Belize typisches Mittagessen bei Cheers: eine große Portion Rice and Beans. Zu in Kokosnussmilch gekochtem Reis und Bohnen werden Kartoffelsalat, Hühnchenfleisch und Kochbananen gereicht.

Der Belize Zoo ist kein Zoo im eigentlichen Sinne, sondern ein Schutzgebiet mit großen Gehegen für ausschließlich einheimische Tiere. Es werden immer wieder Tiere erfolgreich ausgewildert. Wer z.B. einen Jaguar oder Tapir vor die Kameralinse bekommen möchte, sollte unbedingt einen Stopp von 1 bis 2 Stunden hier einlegen. In der freien Wildbahn bleibt es den meisten Reisenden verwehrt, eines dieser scheuen Tiere aufzuspüren. Kostenpunk für den Belize Zoo: USD 15,- pro Person (Stand: Februar 2023). Im Café gibt es Snacks und Getränke zu kaufen.

Belmopan

Nach einer guten Stunde ist der Kreisverkehr von Belmopan erreicht, der kleinen Hauptstadt von Belize. In den 1960er wurde beschlossen, eine neue Hauptstadt für die Kronkolonie British Honduras zu gründen.  In den 1970ern erfolgte die Umbenennung des Landes in Belize. Erst im Jahr 1981 erlangte Belize die Unabhängigkeit von der britischen Krone.

In Belize herrscht trotz der britisch geprägten Vergangenheit Rechtsverkehr. Mir wurde erklärt, dass das daran liegt, weil es zu Zeiten der britischen Kolonialherrschaft noch so gut wie keine Autos gab. In Belize wurden zunächst die Wasserwege erschlossen. Edles Tropenholz wurde abgebaut und über die Flüsse außer Landes geschafft. Mehr gab es auch nicht zu holen im kleinen Staat Belize. Durch das vorgelagerte Barriereriff kamen keine großen Schiffe an Land. Das Land hat keine Bodenschätze, die erbeutet wurden. Und so ist ein Großteil von Belize noch heute unberührt. Ungefähr 40 % der Landesfläche stehen unter Naturschutz, was einen immensen Artenreichtum mit sich bringt. Neben dem Jaguar lebt der Tapir in Belize, es gibt Brüll- und Klammeraffen, Tukane und Leguane sowie Krokodile.

San Ignacio

Meine Reise führt mich zunächst nach San Ignacio, die Straße schlängelt sich die Hügel hinauf und hinab. San Ignacio liegt ca. 15 min Fahrtminuten vor der guatemaltekischen Grenze. Das Gebiet ist von der Volksgruppe der Mopan Maya geprägt und trotz der offiziellen Landessprache Englisch wird in der Gegend um San Ignacio viel Spanisch gesprochen. Jenseits der Grenze liegt das berühmte Tikal, aber auch auf belizischem Boden gibt es spannende Maya-Ausgrabungsstätten, darunter Caracol und Xunantunich. Am Fuße der bis zu 1.100 m hohen Maya Mountains liegen zahlreiche Höhlen im Dschungel versteckt. In einigen wurden Maya-Keramiken entdeckt.

Ka’ana Resort

Ich checke im kleinen, feinen Ka’ana Resort ein. Die Zimmer mit Terrasse sind modern eingerichtet, mir steht eine Außendusche im tropischen Garten zur Verfügung. Es gibt einen kleinen Pool und eine weitläufige Gartenanlage. Bar und Restaurant sind charmant gestaltet und bieten Wohlfühlatmosphäre.

Am Abend steht ein Maya-Kochkurs auf dem Programm. Die Maya nutzen immer noch den traditionellen Maya-Herd Fugon zur Zubereitung von Tamales, Suppen oder Maistortillas. Zwei Maya-Damen helfen uns beim Kochen unseres Maya-Abendessens. Eins ist schnell gelernt: Kochen auf die Maya-Art kostet Zeit. Wegen des Jetlags können wir nicht immer folgen, helfen aber fleißig mit und bereiten ein köstliches Abendessen zu. Tamales beispielsweise werden aus Maisteig hergestellt, mit Fleisch oder anderen Zutaten gefüllt und im Bananenblatt gedämpft. Für die Maistortillas verwenden wir einen lange zuvor von den Maya-Damen vorbereiteten Backteig.

Xunantunich

Am nächsten Morgen machen wir uns auf nach Xunantunich. Nach einer halben Stunde Fahrt stoßen wir auf den Mopan-Fluss. Hier geht es nur per Handkurbel-Fähre weiter. Nach wenigen Minuten sind wir dann in Xunantunich. Im Ausstellungsraum erfahren wir erste Details zur Ausgrabungsstätte und zu den Mythen der Maya. Unser Guide erklärt uns geduldig und ausführlich, was wir wissen wollen.

Besonders an der Ausgrabungsstätte von Xunantunich ist u.a., dass wir die 40 m hohe Hauptpyramide El Castillo besteigen dürfen. Der Rundumblick nach Erklimmen der vielen Stufen ist atemberaubend – den Weitblick hatte ich nicht erwartet. Interessant ist auch der rekonstruierte Stuckfries, der u.a. einen prächtigen Jaguar zeigt. Es wird noch immer ausgegraben und restauriert. 25 Tempel sind bislang bekannt.

Auf dem Hummingbird Highway durch die Maya Mountains

Nach einem typisch belizischen Mittagessen bei Hode’s Place in San Ignacio – wo sicherlich auch des nachts ausgiebig gefeiert wird – geht es hinein in die Maya Mountains – zumindest ins Randgebiet. Das Ziel ist die Barton Creek Höhle, die von den Maya als Opferstätte genutzt wurde. Noch heute sieht man Keramiken und Schädel, wenn man sich an das Abenteuer wagt, mit dem Kanu durch das Dunkel der Höhle zu fahren. Mit Taschenlampen zeigt der Guide den Weg. Als alle Lichter erloschen sind, ist es wahrlich stockfinster und mystisch. In die Höhle hinein kommt man nur bei niedrigem Wasserstand außerhalb der Regenzeit und auch dann ist die Kanufahrt unterhaltsam und abenteuerlich.

Auf dem Hummingbird Highway geht die Fahrt nun durch die Ausläufer der Maya Mountains in gut 2 Stunden an die Küste. Links und rechts der kurvenreichen Straße liegen grün-bewachsene Berge, die Szenerie ist äußerst malerisch. Wer mehr Zeit mitbringt, kann z.B. im St. Herman’s Blue Hole Nationalpark stoppen. Das hiesige Blue Hole ist eine Doline, in der man schwimmen kann – die willkommene Erfrischung bei Tropenwetter.

The Lodge at Jaguar Reef

In Hopkins sind wir in The Lodge at Jaguar Reef untergebracht. Rezeption, Bar und Restaurant sind zum Strand und Meer hin verglast und wirklich wunderschön. Der recht schmale Strand ist von Palmen gesäumt und einfach traumhaft. Es gibt eine weitere Bar auf dem Wasser – zum Sonnenuntergang bieten sich von hier aus beste Blicke auf die Küste. Zeit für einen Cocktail! Zwei Pools laden auch tagsüber zum Verweilen ein, das Meer, der Strand, Schaukeln mit Meerblick, die Anlage ist einfach wunderbar.

Garifuna-Kultur

Der nächste Tag soll uns die Garifuna-Kultur näherbringen. Die Garifuna sind aus Westafrikanern und indigenen Kariben hervorgegangen. Die dunkelhäutigen Menschen, die oftmals spanische Nachnamen tragen, sind in Belize weit verbreitet. Leider ist Belize aber auch ihr einziger Rückzugsort. Das Land ist sehr offen und ein Schmelztiegel vieler Kulturen. Erstaunlich war für mich im Landesinneren der Anblick von Mennoniten und Amish – wo sonst trifft man schon auf diese Volksgruppen?! Und während im lateinamerikanischen Belize nicht immer alles geordnet erscheint, so sind die Hecken der Mennoniten umso genauer geschnitten. Ein auffälliger Kontrast.

Von Hopkins Beach geht es per Boot in wenigen Minuten durch die Mangroven nach Palmento Grove. Über viele Kilometer hinweg ist die Küste von Belize Mangrovenküste. Seit über 10 Jahren können Reisende in Palmento Grove die Garifuna-Kultur erfahren. Wir werden von einer stolzen Garifuna-Dame empfangen, die uns über Herkunft und Sprache ihrer Volksgruppe spannende Details lehrt. Wir dürfen uns in traditionelle Garifuna-Gewänder werfen, sammeln im Garten Zutaten für unser Mittagessen und kochen anschließend zusammen mit den Garifuna ein schmackhaftes Essen. Einfach ist es nicht: Zunächst sollen wir Kokosnüsse knacken und Kokosnussmilch herstellen. Das erfordert Technik, Kraft und Zeit, macht aber Spaß. U.a. kochen wir Maniokpüree und Hudut, eine Suppe aus Kokosnussmilch, die mit Fisch serviert wird – ein Geschmackserlebnis!

Die Garifuna-Kultur steht auch für ihre Trommelmusik und so dürfen wir uns im Trommeln üben, bevor es ans Tanzen geht. Es gibt verschiedene Rhythmen, am bekanntesten ist die Punta. Die Frauen bewegen beim Tanz nur ihre Füße und Hüften. In der aktuellen Musikszene von Belize hat Punta Rock seinen angestammten Platz. Es ist eine neue Erfahrung, die Trommel zu schlagen und anschließend mit den Garifuna-Frauen zu tanzen. Wir wären gerne noch länger hiergeblieben.

Hopkins & Umgebung

Als nächstes schauen wir uns das Hopkins Bay Resort an. Es liegt unmittelbar am Strand von Hopkins Bay, bietet Pool, großzügige Zimmer, eine nette Bar im Freien und eine gemütliche Anlage zum niedrigen Preis.

Am diesem Abend lassen wir uns kulinarisch so richtig verwöhnen. Es geht zur Parrot Cove Lodge by Chef Rob. Chef Rob mit niederländischen Wurzeln ist vor mehr als 20 Jahren nach Belize gezogen. Als er die erste Kochshow im Fernsehen von Belize startete, schrieb er Geschichte. Sein kleines Restaurant liegt direkt am Strand in der Nachbarschaft von The Lodge at Jaguar Reef. Hier gibt es Spitzenküche vom Feinsten. Ich gönne mir das beste Surf’n’Turf, an das ich mich erinnern kann: Hummer und Rindfleisch in Spitzenklasse. Mein Gaumen ist mehr als entzückt. Da lohnte sich das Warten.

In knapp 20 Minuten erreichen wir am nächsten Morgen Maya Centre, einen kleinen Ort in der Nähe von Hopkins. Wir tauchen nochmals in die Welt der Maya ein, genauer gesagt in die Welt von Kakao und Schokolade. Ein lokaler Kakaobauer empfängt uns auf der Plantage und erklärt uns in erfrischendem 1A-Englisch alles über die Kakaofrucht. Es überrascht mich, wie leicht zugänglich die lateinamerikanische Kultur in Belize ist. Es stellt sich heraus, dass die Muttersprache dieses Maya tatsächlich Englisch ist.

Anschließend dürfen wir teilhaben an der Schokoladenherstellung und auch selbst Hand anlegen. Es gibt bei Che’il Mayan Chocolate Schokolade und Kakaobohnen zu kaufen, aber auch cremiges, köstliches Schokoladeneis u.v.m.

Placencia Halbinsel

Auf dem Weg nach Placencia nehmen wir die Strecke am Sittee River entlang und erfahren Interessantes über die Geschichte von Belize.

Auf der Placencia Halbinsel kommen wir in den Genuss eines weiteren Leckerbissens: Zum Mittagessen sind wir im Itz’ana Resort eingeladen, dem Schwesterresort des Ka’ana Resort in San Ignacio. Vom Mittagessen hier kann ich kaum genug bekommen – so lecker ist es. Es gibt u.a. Ceviche als Vorspeise und hochwertigen Wein aus Chile passend zum Menü. Der schattige Garten mit Bar und Pool kann mich voll überzeugen, der Strand mit seinen Palmen ist schön wie immer. Pakete mit Ka’ana und Itz’ana Resort erscheinen mir besonders attraktiv.

Wir besichtigen noch das etwas größere Naia Resort mit seinem idyllischen Spa, bevor wir im Sirenian Bay einchecken. Ein kleiner Regenschauer erfrischt uns während der Hotelbesichtigung. Zum Glück bleibt noch Zeit für unseren villaeigenen Pool am Strand – wenn auch bei Dunkelheit. Wind und Wellen sind für ein Bad im Meer noch immer etwas zu stark. Wir haben eine wirklich stürmische Woche erwischt – ungewöhnlich, kommt aber ab und an vor. Wenn ein Blizzard durch Nordamerika fegt, gelangen die Kaltluftausläufer bis nach Belize. Und so kann es in der Trocken- und Hauptreisezeit auch einmal zu ein paar kühlen Tagen am Stück kommen.

Freilich regnet es in der Regenzeit mehr, aber Kaltwetterfronten hat man dann nicht zu befürchten.

Unterwegs mit Tropic Air

Nach weiteren Hotelbesichtigungen (Caribbean Beach Cabanas und Chabil Mar Villas Boutique) finden wir uns am kleinen Flugplatz von Placencia ein. Mit Tropic Air fliegen wir via Belize City nach Ambergris Caye. Jeder Inlandsflug in Belize gleicht einem Scenic Flight. Der Flug nach Ambergris Caye eröffnet uns einen Überblick über das Barriereriff von Belize. Es ist nach dem Great Barrier Reef von Australien das zweitgrößte der Welt und das längste der nördlichen Hemisphäre.

Toll an den Kleinflugzeugen in Belize ist u.a. auch, dass ein Passagier den Platz neben dem Piloten einnehmen darf. Und ich hatte auf einem Flug das Glück, durfte den Landeanflug auf den Flugplatz von San Pedro auf Ambergris Caye aus erster Reihe mitansehen und erleben – was für ein Ereignis! Auch stand der Pilot Rede und Antwort zu allen offenen Technikfragen.

Ambergris Caye

Ambergris Caye ist zunächst einmal als Insel der US-amerikanischen Urlauber bekannt. Genau deswegen bin ich sehr froh, es erlebt zu haben. Ambergris Caye hat so einiges zu bieten – mehr als ich erwartet hatte. Nicht nur schöne Unterkünfte wie das adults only Matachica Resort mit seinen farbenfrohen Bungalows und Hängematten gibt es hier, auch der gemütliche Truck Stop hat sich für uns für ein Feierabendbierchen angeboten.

In San Pedro gibt es zahlreiche Restaurants und Cafés. Zu Abend gegessen haben wir z.B. bei Live-Musik im Hidden Treasures. Die Küche war auch hier vorzüglich, die Bedienung freundlich und professionell.

Street Food Tour in San Pedro
Apropos Essen: In San Pedro wird eine neue Street Food Tour angeboten, die absolut lohnenswert ist. Wir durften die verschiedensten Geschmäcker von Belize erleben und haben dabei noch den Ortskern mit seinen Restaurants und Boutiquen zu Fuß kennengelernt. Auch wenn man sagen muss, dass San Pedro recht laut ist – das liegt an den unendlich vielen Golf-Buggys, mit denen man sich auf Ambergris Caye fortbewegt. Mietwagen gibt es nicht, nur die Einheimischen haben einige wenige Autos und Taxis. Fast alle Urlauber mieten sich wenigsten für einen Tag ein Golf-Buggy und sausen über die Insel.

Aber zurück zur Street Food Tour: Wir starteten bei El Fogón, einem kleinen, netten Maya-Restaurant mit typischem Maya-Ofen, aber auch TV, auf dem Live-Sportevents übertragen werden. Einen Block weiter kehrten wir bei Angler’s ein. Das Gebäude ist komplett unscheinbar. Über eine Außentreppe erreichen wir den ersten Stock, wo uns das von Meer und Fischen inspirierte Angler’s überrascht. Eine große Bar und eine offene Bauweise sowie die künstlerisch gestalteten Fische machen das Angler’s ebenso aus wie seine köstlichen Fischgerichte. Ein eigens kreierter Cocktail mit Belizean Rum wurde uns als Aperitif gereicht. Auch die Fischsuppe war lecker. Und so konnten wir zum Nachtisch übergehen. In der Belize Chocolate Company suchte ich mir eine Schoko-Chili-Praline aus. Wir sind nun direkt am Meer angekommen und bestaunen die traditionelle Bauweise des einstigen Fischerdorfs San Pedro. Am Strand entlang spazieren wir zu Lily’s, um Ceviche und traditionelle Rice & Beans zu kosten. Gut gesättigt machen wir uns auf den Weg zurück in den Ort. Bei Saul’s Cigar & Coffee House bestaune ich die verzierten Holzwände und -decken. Es gibt Hüte und kubanische Zigarren zu kaufen. Gerne wird man hier ausführlich beraten. Wir verkosten belizischen Rum – 3 Sorten: In Belize wird i.d.R. Kokosrum zum Mixen von Cocktails benutzt und so ist der cremige, weiße und typische Rum der erste, den wir probieren – gefolgt von einem äußerst lecken Kaffeerum und einem Schokoladenrum. Kaufen kann man den Rum hier natürlich auch und so nehmen wir uns unsere Souvenirs gleich mit.

Sunset Sailing Cruise

Zeit bleibt keine, denn wir sind zu einer Sunset Sailing Cruise angemeldet. Es soll ein gemütlicher Abschluss unserer Inforeise werden. Entspannte Musik klingt in unseren Ohren, während wir mit einem Belikin Bier (einer der eigenen Biermarken von Belize) im Netz des Segelboots liegen und das Meer unten uns vorbeiziehen sehen –  da ein Delfin, ganz nah am Boot! Leider sollte es der einzige bleiben. Aber wir genießen die Abendstimmung, den Sonnenuntergang, die frische Meeresbrise und die warme Luft über dem Meer (im Februar!) in vollen Zügen. Es ist der letzte Abend, um sich auszutauschen, um noch mehr über Belize zu lernen und an Deck zu tanzen! Was eine Stimmung in unserer Gruppe.

Belize Barriereriff

Hol Chan Marine Reserve
Von den Cayes aus darf ein Ausflug zum Barriereriff nicht fehlen. Während aus der Luft das Farbspiel aus Türkis und Blau wunderschön anzusehen ist, taucht man während einer Bootstour mit einem Schnorchelguide in die atemberaubend vielseitige Unterwasserwelt des Hol Chan Marine Reserve ein. Ich sehe u.a. einen Trompetenfisch, Schildkröten und Korallen. Auch wenn hier viel los ist und wir bei weitem nicht das einzige Boot sind, lohnt sich dieser Ausflug unbedingt.

Shark Ray Alley
Unseren nächsten Stopp machen wir in der Shark Ray Alley. Hier werden bis zu über 4 m lange Ammenhaie angefüttert - es ist ein wahres Fress-Spektakel. Man kann es vom Boot aus erleben oder vom Wasser aus. Ich traue mich mit Flossen und Maske ausgerüstet ins Wasser. So viele Haie überall! Das verspricht Adrenalin, gleichzeitig fühle ich mich der Natur ganz nah. Ich folge einem Stachelrochen und verliere dabei fast meine Truppe Schnorchler. Auch wenn die Ammenhaie nur wenige Minuten bleiben, es ist ein einprägsames Erlebnis.

Rückreise & Fazit zu Belize

Letzter Stopp wurde dann spontan eine kleine Bar inmitten von San Pedro, bevor wir zurück zum Hotel sind und am nächsten Morgen unsere Koffer packten. Per Inlandsflug ging es zurück nach Belize City, von dort nach Atlanta und dann via Paris nach München. Alle Anschlüsse waren problemlos und in Paris gönnten wir uns noch ein Croissant und einen Café au Lait, bevor wir dann endgültig in Münchens Kälte zurück zu Hause eintrafen.

Auch bei Air France auf der Langstrecke waren zahlreiche Sitzplätze frei. Der Flug war angenehm und verging schnell. Der Service an Bord war nett, das Essen in Ordnung. Es fehlte an nichts.

Fazit
Belize ist auf jeden Fall eine Reise wert, ganz besonders für all diejenigen unter Ihnen, die bereits weit gereist sind oder sich an Lateinamerika wagen wollen. Belize kann geführt oder mit dem eigenen Mietwagen bereist werden. Dank der englischen Sprache und des Rechtsverkehrs ist beides möglich. Auf einer geführten Tour werden Sie aber definitiv mehr über Land und Leute lernen.

Weitere Hotelinfos

Zu den Caribbean Beach Cabanas in Placencia:
Die kleine Unterkunft liegt direkt an der laut Guinessbuch der Rekorde schmalsten Straße der Welt. In der Tat ist es nur ein Fußweg. Auf dem schmalen Anwesen stehen nette Bungalows mit allem, was der Reisende braucht. In der Mitte der Anlage liegt ein kleiner Pool mit Bar. Das Grundstück endet am palmenbestandenen Strand.

Zu den Chabil Mar Villas Boutique in Placencia:
Diese Unterkunft liegt gegenüber des Flugplatzes von Placencia. Fluglärm muss hier jedoch niemand fürchten. Die Villas sind großzügig mit eigener Küchenzeile und gruppieren sich um eine schöne, baumbestandene Anlage mit Pool und Strand sowie Steg hinauf aufs Meer. Wir vernehmen Vogelgezwitscher und Wellengeplätscher.

Indra Waldbüßer
Über den Autor
Indra Waldbüßer

Seit ich fast ein Jahr in Chile gelebt habe und durch das ganze Land gereist bin, bin ich fasziniert von den Ländern Lateinamerikas - speziell Patagonien hat es mir auf Anhieb angetan. Inzwischen kenne ich viele Ecken in Süd-, Mittel- und Nordamerika aus eigenen Fernreisen und mag einfach immer wieder hin.