4 ganz besondere Nationalparks in Argentinien

Indra Waldbüßer
Von Indra Waldbüßer
Geschrieben am: 21. Mai 2023
Interessantes Argentinien

Argentinien bezaubert mit unglaublicher Weite und Vielfalt. Die in den folgenden 4 Nationalparks geschützten Landschaften könnten unterschiedlicher kaum sein. Denn die Nord-Süd-Ausdehnung des zweitgrößten Landes in Südamerika beträgt 3.700 km. Argentinien reicht von den Subtropen bis ans Polarmeer. Der westliche Landesteil liegt im Wetterschatten der Anden und ist von sehr trockenem Klima geprägt. Am meisten Regen fällt im Grenzgebiet zu Paraguay. Argentinien reicht von Regenwald, über Steppe und Pampa bis hin zur Insel Feuerland und den Gletschern Patagoniens. Es gibt Salzseen im Andenhochland (Altiplano), Vulkane und seltene Araukarien im nördlichen Patagonien und die weit über 6.000 m hohen Anden.

Los Glaciares Nationalpark

Beeindruckender kann ein Gletscher kaum sein. Der gewaltige Perito Moreno Gletscher ist von El Calafate aus leicht zugänglich – wahlweise auf einer geführten Bustour oder mit dem eigenen Mietwagen. Er wurde zum UNESCO-Welterbe erklärt und ist der am meisten besuchte Ort innerhalb des Los Glaciares Nationalparks. Von mehreren Aussichtsplattformen genießen Besucher unterschiedliche Perspektiven auf den Gletscher. Bootsausflüge zur Annäherung an die Eiswand werden ebenfalls angeboten.

Der Los Glaciares Nationalpark hat aber noch mehr zu bieten – insbesondere für Wanderer ist er ein wahres Paradies. Der majestätische Granitdom Fitz Roy und der sagenumwobene und unter Kletterern und Bergsteigern gut bekannte Cerro Torre sind nur die Spitze des Eisbergs dessen, was der Los Glaciares Nationalpark Wanderfreunden zu bieten hat. Ausgangspunkt ist der kleine Ort El Chaltén.

Teil des Los Glaciares Nationalparks sind auch die Gletscher Upsala und Viedma. Fast 4.500 qkm groß ist der Nationalpark im Süden Patagoniens an der Grenze zu Chile.

  • Lage: südliches Patagonien
  • Ausgangspunkt zur Erkundung: El Calafate bzw. El Chaltén
  • Beste Reisezeit: Oktober bis März/April (außerhalb des patagonischen Winters)
  • Erkundung am besten: Wanderungen, Mietwagen, Bustouren, Bootsausflüge
  • Besonderheiten: Gletscher, Seen und Granitberge
  • Eintrittsgebühr: fällt an

Reisetipps Los Glaciares Nationalpark

Iguazú Nationalpark

Der Iguazú Nationalpark schützt eines der Neuen 7 Weltwunder unserer Erde, die imposanten Wasserfälle von Iguazú. Die Breite wird mit 3 km angegeben. De facto handelt es sich um zahlreiche kleinere und größere Wasserfälle, die durch Inseln voneinander getrennt sind, und bis zu 80 m Höhe erreichen. Besonders ist der auf argentinischer Seite liegende Teufelsschlund (Garganta del Diablo). Den Wasserfällen kann man sich auf Stegen und Plattformen nähern, auch Bootstouren werden angeboten.

Der Großteil der Wasserfälle gehört zu Argentinien. Der Iguazú Nationalpark liegt an der Grenze zu Brasilien und im 3-Länder-Eck mit Paraguay. Erst aus der Luft erschließt sich dem Besucher ein umfassendes Bild der Wassermassen.

  • Lage: Nordosten von Argentinien, an der Grenze zu Brasilien und Paraguay
  • Ausgangspunkt zur Erkundung: Puerto Iguazú auf argentinischer Seite (bzw. Foz do Iguacu auf brasilianischer Seite)
  • Beste Reisezeit: Von September bis Dezember führen die Wasserfälle i.d.R. am meisten Wasser. Im Oktober 2022 kam es zu einer regelrechten Wasserflut über die Fälle. Die Temperaturen sind angenehm zwischen März und Oktober/November. Dezember bis Februar können extrem feucht-heiß sein.
  • Erkundung am besten: per Ausflug entlang der Stege, Bootstour, Helikopter-Rundflug
  • Besonderheiten: Wasserfälle, Regenwald
  • Eintrittsgebühr: fällt an

Reisetipps für Iguazú

Talampaya Nationalpark

Rote, bis zu mehr als 100 m hohe Steilwände erwarten Sie im Talampaya Nationalpark. Der Nationalpark kann im Rahmen von geführten Bustouren zu festen Uhrzeiten erkundet werden, lädt aber auch zum Wandern ein. Mit etwas Glück können Sie Kondore beobachten und Maras (Pampashasen) entdecken. Der Talampaya Nationalpark gehört zum UNESCO-Welterbe und schützt sowohl durch Erosion entstandene Gesteinsformationen wie z.B. die Verlorene Stadt (Ciudad Perdida) als auch einige Petroglyphen. Es wurden Fossilien aus der Trias im Talampaya Nationalpark gefunden. Der Besuch des angrenzenden Naturreservats Ischigualasto rundet Ihre Reise in die frühe Dinosaurierzeit gelungen ab.

Eine Landschaft wie im Talampaya Nationalpark erinnert Nordamerikareisende an Gegenden wie das Monument Valley. Der wilde Westen scheint lebendig, der Talampaya Nationalpark als perfekte Filmkulisse für einen Western.

  • Lage: zentrales Westargentinien
  • Ausgangspunkt zur Erkundung: El Chiflón, ggf. alternativ Villa Unión 
  • Beste Reisezeit: März bis November; zwischen Dezember und Februar kann es extrem heiß sein
  • Erkundung am besten: Anreise per Mietwagen (alternativ geführte Privatreise), im Nationalpark: geführte Wanderungen, Bustouren
  • Besonderheiten: Rote Felswände und -formationen
  • Eintrittsgebühr: fällt an

Bitte beachten: Für den Besuch des Talampaya Nationalpark ist die Buchung einer geführten Bus- oder Wandertour Voraussetzung. Auf eigene Faust darf der Nationalpark nicht erkundet werden.

Lanín Nationalpark

Namensgeber des Lanín Nationalparks ist der 3.776 m hohe, schneebedeckte Vulkan Lanín. Am Fuße des nahezu perfekt geformten Kegels wachsen in uralten Wäldern schützenswerte Scheinbuchen-Arten und Arakaurien. Bereits vom Lago Huechulafquen, der auch Angler anlockt, bietet sich bei klarem Wetter ein schöner Ausblick auf den Vulkan Lanín. Eine Wanderung im Nationalpark ist in den Sommermonaten ein absolutes Muss, z.B. die zum Wasserfall El Saltillo.

Der Lanín Nationalpark grenzt an Chile an und kann sehr gut im Rahmen einer Mietwagenreise durch die Seenregion erkundet werden. Die Strecke von Pucón nach San Martín de los Andes bringt Sie über die Grenze und vorbei am Vulkan Lanín. Die 7-Seen-Route ist dann Ihr nächstes Reiseziel.

  • Lage: nördliches Patagonien
  • Ausgangspunkt zur Erkundung: San Martín de los Andes und Junín de los Andes
  • Beste Reisezeit: November bis März (außerhalb des patagonischen Winters)
  • Besonderheiten: Araukarien, Seen, Wasserfälle und der Vulkan Lanín
  • Eintrittsgebühr: fällt an

Reisetipps Lanín Nationalpark & nördliches Patagonien

Indra Waldbüßer
Über den Autor
Indra Waldbüßer

Seit ich fast ein Jahr in Chile gelebt habe und durch das ganze Land gereist bin, bin ich fasziniert von den Ländern Lateinamerikas - speziell Patagonien hat es mir auf Anhieb angetan. Inzwischen kenne ich viele Ecken in Süd-, Mittel- und Nordamerika aus eigenen Fernreisen und mag einfach immer wieder hin.